München 1948: Der Krieg ist zu Ende. Was geblieben ist, sind Ruinen und Menschen, die hungern und frieren und ums nackte Überleben kämpfen und sich mit Schwarzmarkthandel über Wasser zu halten versuchen. Da gibt es den Hakenkreuz-Opa, einen desillusionierten Philisophen, der einen Kiosk betreibt und Mormonenpaula, die mit dem Ausschlachten der „Kostbarkeiten“, die die Besatzer in der Kiesgrube abladen, ihr Leben fristet. Da sind auch Happy, Mandus, Marianne und Inge, vier junge Leute, die sich bei Hakenkreuz-Opa auf ein Heißgetränk treffen. Ab und zu ergattern sie auch von Dakota, einem amerikanischen Besatzungssoldaten, der Marianne verehrt und mit Hakenkreuz-Opa Geschäfte macht, eine Chesterfield, die heißbegehrte amerikanische Zigarette. Sie sind neugierig auf das Leben und mit ihren Gefühlen untereinander verstrickt. Inge träumt von einem GI, der sie nach Amerika mitnimmt. Mandus studiert Jura und träumt von einem geordneten Leben und von Marianne, die er schicksalhaft liebt. Diese jedoch liebt Happy, der wiederum nur eines im Sinn hat: Er will so schnell wie möglich weg aus Deutschland, das keine Perspektiven bietet. Koste es, was es wolle. Hinüber nach Amerika, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten und des Wohlstands. Um dieses Ziel zu erreichen, scheut er letztendlich nicht einmal vor einem Mord an Weidenauer, einem brutalen Schieber, zurück. Hakenkreuz-Opa, der den Mord von seinem Kiosk aus beobachtet, verrät Happy nicht, aber er ist sich sicher: Happy wird auf irgendeine Weise dafür bezahlen müssen.
Einige Zeit später, nach der Währungsreform, als das beginnende Wirtschaftswunder bereits zu spüren ist, treffen alle sich wieder. Was ist aus ihnen geworden?
Werner Schlierf ist es in vortrefflicher Weise gelungen, mit diesem packenden Bühnenwerk deutsche Nachkriegsgeschichte zu dokumentieren, das beste Aussichten hat, zu einem echten Kultstück zu avancieren. Ein Stück, dem sich keiner entziehen kann und das in der hinreißenden Musik und den einfühlsamen Liedtexten von Peter Wipplinger im wahrsten Sinne des Wortes „unter die Haut geht“.
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